Alternativen zu Bluttransfusionen verbessern die Sicherheit
In der neusten Ausgabe der renommierten britischen Zeitschrift „Lancet“ erscheint im Rahmen einer Serie von Arbeiten zur Bluttransfusion ein Paper von Professor Dr. Donat R. Spahn, Direktor des Instituts für Anästhesiologie am UniversitätsSpital Zürich.
Erläutert werden darin die gesundheitlichen Risiken von Bluttransfusionen sowie die Entwicklung von Alternativen, welche die chirurgische Behandlung vieler Patienten verändern.
Im Paper wird ausgeführt, dass Patienten, die Blutspenden erhalten, einem höheren Risiko von Infektionen, Nierenversagen, Lungenschädigung, Herzinfarkt, Schlaganfall und Tod unterliegen. Hinzu kommt die potenzielle Gefahr der Ausbreitung neuer oder häufiger auftretender Krankheitserreger, wie der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit und des West-Nil-Virus.
Dank neuen Konzepten wie des «Patient Blood Managements», die das Erkennen und die Behandlung von Anämien vor der Operation vorsehen, kann der Einsatz von Blutprodukten reduziert werden. Die Strategien umfassen den Einsatz von Erythropoese-stimulierenden Substanzen und Eisen, um die Produktion der roten Blutkörperchen zu steigern. Weiter kann der Blutverlust dank präzisen chirurgischen Techniken reduziert werden. Eine gezieltere Überwachung und Behandlung der Blutgerinnung mit einzelnen Gerinnungsfaktoren wie Fibrinogen oder Faktor XIII und die Nutzbarmachung der körpereigenen Fähigkeit, relativ niedrige Hämoglobinwerte zu tolerieren, sind ebenso Bestandteil dieser Konzepte.
Donat R. Spahn erklärt die notwendigen Vorkehrungen und ihre Anwendung am UniversitätsSpital Zürich: „Es braucht Qualitätsindikatoren zur Messung von Patientenergebnissen, wie Dauer des Krankenhausaufenthalts, postoperative Komplikationen, Mortalität und Kosten, damit Alternativen zur Bluttransfusion wirksamer bewertet und in der klinischen Praxis umgesetzt werden können. Am UniversitätsSpital Zürich haben wir begonnen, die Anämie vor einer Operation zu behandeln. Ebenso gibt es von Seiten der Ärztlichen Direktion umfassende Weisungen zur zielgerichteten und zurückhaltenden Verabreichung von Blutprodukten.“
UniversitätsSpital Zürich
25.05.2013 - dzu