Für eine idiopathische Kammertachykardie aus dem rechtsventrikulären Ausflusstrakt sprechen: Die typische QRS Achse mit Steillage und einem späten R/S-Umschlag in V5 Fehlende Hinweise für eine strukturelle Herzerkrankung Die Assoziation mit Anstrengung ist mit einer idiopathischen Kammertachykardie vereinbar und schliesst diese nicht aus

Kommentar

Die beiden EKGs zeigen die typische Morphologie einer idiopathischen Extrasystolie bzw. Kammertachykardie aus dem rechtsventrikulären Ausflusstrakt (Steiltyp und später R/S-Umschlag bei LSB-ähnlicher Morphologie in den Brustwandableitungen). Bei fehlenden anamnestischen Hinweisen für eine koronare Herzkrankheit und fehlendem echokardiographischem Nachweis einer strukturellen Herzerkrankung ist bei diesen monomorphen, repetitiven, nichtanhaltenden Kammertachykardien eine Weiterabklärung mittels Koronarangiographie nicht nötig. Unsere Patientin blieb trotz medikamentöser Therapieversuche mit Betablocker und Kalziumantagonisten hochsymptomatisch, weshalb die Indikation zur elektrophysiologischen Untersuchung gestellt wurde. Die idiopathische Kammertachykardie wurde erfolgreich abladiert. Auch zwei Jahre nach der Ablation ist die Patientin völlig beschwerdefrei.

Die Radiofrequenz-Katheterablation ist eine kurative Therapie für idiopathische Tachykardien oder Extrasystolen, die ihren Ursprung häufig im rechtsventrikulären Ausflusstrakt haben. Die Ablation hat hohe Erfolgsraten (> 80%) und nur geringe Risiken.