HIV: Der Effekt einer alternierenden antiretroviralen Therapie
Die antiretrovirale Therapie erfolgt üblicherweise kontinuierlich. Gemäss ersten Studien könnte eine abwechslungsweise verabreichte Therapie mit zwei unterschiedlichen Medikamentencocktails zu einer zusätzlichen Suppression des viral loads führen. Ob dem so ist wurde in der folgenden spanisch-argentinischen Studie untersucht.
161 HIV-1 infizierte Patienten wurden in die randomisierte Studie eingeschlossen. Ein erstes Therapieschema bestand aus einer kontinuierlichen Gabe von Stavudin, Didanosin und Efavirenz, ein zweites Schema aus der ebenfalls kontinuierlichen Gabe von Zidovudin, Lamivudin und Nelfinavir und ein drittes Schema bestand aus der alternierenden, immer 3 Monate dauernden Verabreichung der beiden obgenannten. Die Patienten wurden über 4 Jahre beobachtet. Endpunkte waren die Zeit bis zu einem „virologic failure“, definiert als die Zeit bis zum Wiederanstieg der HIV-RNA > 500 Kopien/mL, die Rate an Infizierten mit nicht nachweisbarer Virämie im Plasma während 4 Jahren, CD4 und CD8 Zellzahl, Nebenwirkungen, Compliance und Lebensqualität.
"Virologic failures" traten unter der mit zwei Schemata abwechselnd behandelten Patienten signifkant seltener respektive später auf als in den beiden kontinuierlich behandelten Gruppen (1.2 Ereignisse/1000 Personen-Wochen versus 4.8 Ereignisse/1000 Personen-Wochen). CD4 Zellzahlen, Nebenwirkungen, Compliance und Lebensqualität waren in allen Gruppen vergleichbar.
Konklusion der Autoren: Die virale Replikationsrate konnte durch eine alternierende Behandlung mit zwei verschiedenen Therapieregimes signifikant günstig beeinflusst werden. Weitere Studien müssen den klinischen Effekt als Endpunkt evaluieren.
Abstract
Ann Intern Med 2003;139:81-89 - J. Martinez-Picado et al
03.01.2004 - dde