Thromboembolie-Prophylaxe: Rivaroxaban ist Enoxaparin überlegen
In RECORD4 wurde die Nicht-Unterlegenheit von oralem Rivaroxaban gegenüber Enoxaparin-Injektionen zur Prävention venöser Thromboembolien bei Patienten nach Einsatz einer Kniegelenk-Endoprothese überprüft.
In die randomisierte, doppelblinde Phase III-Studie wurden 3'148 Patienten nach Implantation einer Knie-TEP (Totalendoprothese) entweder mit Rivaroxaban (10 mg oral einmal täglich, beginnend 6-8 Stunden nach dem operativen Eingriff) oder mit Enoxaparin (30 mg alle 12 Stunden subkutan injiziert, beginnend 12-24 Stunden nach der Operation) behandelt. Zwischen dem 11. und 15. Tag erfolgte bei allen Patienten eine beidseitige Phlebographie. Der kombinierte primäre Endpunkt umfasste tiefe Beinvenenthrombosen, nicht tödliche Lungenembolien und Tod jeglicher Ursache bis 17 Tage nach der Operation. Primärer Sicherheitsendpunkt waren schwere Blutungen.
Ein primäres Endpunktereignis erlitten in der Rivaroxabangruppe 6.9% (67 von 965 Patienten) gegenüber 10.1% (97 von 959 Patienten) in der Enoxaparingruppe (absolute Risikoreduktion 3.19%, p=0.0118). Schwere Blutungen traten bei 0.7% (10 von 1'526 Patienten) unter Rivaroxaban versus 0.3% (4 von 1'508 Patienten) unter Enoxaparin (p=0.1096) auf.
Konklusion der Autoren: Orales Rivaroxaban (10 mg einmal täglich für 10-14 Tage) erwies sich gegenüber subkutanem Enoxaparin (30 mg alle 12 Stunden) zur Prävention venöser Thromboembolien nach Einsatz einer Knie-TEP als signifikant überlegen, bei vergleichbar niedrigen Raten schwerer Blutungen.
Lancet 2009;373:1673-1680 - Turpie AGG et al. for the RECORD4 Investigators
15.05.2009 - gem